Madrid im KFC

In Madrid ist es ein KFC, das Fast-Food-Restaurant, von dem aus man die Stadt am besten erlebt. Von beiden seiner Geschosse hat man einen kaum zu übertreffenden Ausblick auf das Panorama des Stadtzentrums: im Vordergrund die Puente de Segovia (Segovia-Brücke), deren einfachen Renaissanceformen heute viele Fahrspuren schmücken, im Hintergrund über dem Park und höher am Hang die historistische Kathedrale, der barocke Palacio Real (Königspalast) und die Hochhäuser am Plaza de España (Spanienplatz).

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Vielleicht ist nicht ganz Madrid in diesem Blick, aber gewiß so viel, wie in einem einzigen Blick sein kann.

Und all das wird Teil des KFC, weil er sich in der Ecke des Sockelbaus eines der beiden Wohnhochhäuser, die torartig beidseits der von der Brücke weiterführenden Paseo de Extremadura (Extremadurapromenade) stehen, befindet. Man erlebt den besten Blick auf Madrid damit aus einem für die Stadt charakteristischen Gebäude.

Daß sie beidseits der Straße identisch sind, zeugt von einer für spanische Verhältnisse starken und zusammenhängenden Stadtplanung. Die Sockel enden in Betonstreifen, die Hochhäuser haben Betonformsteinwände vor den Treppenhäusern und breite Balkone, doch die rote Klinkerverkleidung und insbesondere die mit weißem Stein betonten Ecken sind ein konservatives Moment, das manche Madrider Architektur auszeichnet, wie der Blick aus dem Fenster ja zeigt.

Das Schönste in Madrid ist KFC.