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Casa de la Cultura Loja

Das Casa de la Cultura (Kulturhaus) im ecuadorianischen Loja wäre auch dann ein völlig angemessenes und gelungenes Gebäude, wenn es nur aus einem hinter weißen Stützen zurückgesetzten Erdgeschoß, zwei Obergeschossen mit überstehenden Geschoßböden und zusätzlich vertikal unterteilten niedrigen Wand- und hohen Glasflächen, die links zur Bernardo Valdivieso (Bernardo-Valdivieso-Straße) und rechts zur Colón (Kolumbusstraße) zeigen, und dazwischen in der Ecke einem niedrigeren Saal mit unregelmäßiger dunkler Schieferverkleidung, der links vom Straßenverlauf abweicht und den Namen trägt und rechts oben versetzte kleine vertikale Fenster in Betonrahmen hat, bestände. Auch so, wie es seit seiner Errichtung im Jahre 1968 war, hätte es verdient, daß man innehält und es betrachtet.

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Aber auf der Steinwand des Saals sind außerdem mehrere sonnenartig runde bunte Mosaikformen, eine davon direkt in der Ecke, die sie je nach Blickwinkel teilt, und zwischen lockeren Wellen kleiner Kreisformen fünf rote Tonreliefs, die schwimmende oder schwebende Frauen in verschiedenen Positionen zeigen. Es sind realistisch erfaßte Figuren mit allerdings betont voluminösen unteren Körperhälften, die eine große Ruhe besitzen zu scheinen, ihr Schwimmen ist kein Wettbewerb, sondern Genuß, wenn sie nicht gleich schwebende Kosmosmenschen sind. Wiewohl erhöht, lassen sie sich gut betrachten.

Und hat man erst einmal den Blick zur Steinwand, die auch ohne das offenbar erst bei einer Renovierung im Jahr 2015 angebrachte Kunstwerk genug wäre, aber ihm ein dankbarer Hintergrund ist, gewandt, entdeckt man, daß in den versetzten Fenstern schwarz-weiße Glasbilder in einem anderen, strengeren und abstrakteren Stil sind, die sich allerdings wohl von innen besser betrachten lassen.

So ist das Casa de la Cultura ein wenig mehr, als es sein müßte, schenkt der Stadt Loja zusätzlich zur Architektur auch Kunst, und was könnte seiner Funktion angemessener sein?