Eine Verbindung in Málaga

Zwei Festungen wachen über Málaga, große Anlagen aus Backstein und Stein mit mehreren Mauerreihen und vielen diesen vorgesetzten rechteckigen Türmen, denen ihr arabischer Ursprung deutlich anzusehen ist.

Die eine, die Alcazaba, liegt nur etwas erhöht am östlichen Rand der Altstadt, die andere, die Castillo Gibralfaro (Burg Gibralfaro), liegt auf der Spitze des sanft nach Osten ansteigenden Hügels. Während die Alcazaba in den dreißiger Jahren restauriert wurde und im Inneren Gärten, Höfe, Wasserspiele, Säle mit prachtvollen Beispielen maurischer Kunst und Architektur hat, war die Castillo Gibralfaro länger in militärischer Nutzung und hat im Inneren fast keine Gebäude außer kleinen runden Wachposten mit kleinen Schießscharten und Kuppeldach.

Doch der vielleicht bedeutendste Teil von Málagas Festungen ist derjenige, coracha genannt, der Alcazaba und Castillo Gibralfaro verbindet. Er ist wenig mehr als ein manchmal abgestufter, manchmal unterteilter Weg zwischen dicken Mauern auf dem aufsteigenden Hügelkamm, doch durch ihn werden die beiden Anlagen verbunden und zu einer einzigen zusammengefaßt. Der ganze Hügel wird durch die kahlen Backstein- und Steinmauern zu einem Bauwerk.

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Leider ist gerade diese Verbindung für heutige Besucher völlig zerrissen, da zwar Alcazaba und Castillo Gibralfaro zugänglich sind, nicht aber die coracha. Der heutige Weg führt außen an den Mauern entlang, was zwar zweifelsohne schöner ist, da es weite Aussichten über Stadt, Hafen und Bucht ermöglicht, aber um die Erfahrung beraubt, von der Altstadt bis zum höchsten Punkt des Castillo Gibralfaro zu gelangen, ohne je den Schutz der Mauern, ohne letztlich das Bauwerk zu verlassen. Wie so oft ist die heutige Präsentation der historischen Architektur eine Verfälschung. Vielleicht ginge es nur schwer anders, aber schade ist es doch, denn gerade die Alcazaba und die Castillo Gibralfaro von Málaga sind durch die coracha zusammengefügt mehr als die Summe ihrer Teile, weshalb sie auch mit allem Recht das Wappen der Stadt zieren.

Am Fuente de Reding (Redingbrunnen)